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E-Paper

Elektronisches Papier – Das E-Paper versucht Tinte/Farbe auf Papier nachzuempfinden. Es reflektiert Licht wie normales Papier und kann Text und Bilder dauerhaft ohne zuführen von Strom anzeigen.

Beschreibung

Die Anzeige eines E-Paper kann zu einem späteren Zeitpunkt geändert werden. Das E-Paper kann auch gebogen und etwas geknittert werden. Das E-Paper besteht meist aus elektrisch leitendem Kunststoff, der kleine Kügelchen enthält, in denen Pigmente auf elektrische Spannung reagieren. Dadurch kann die Darstellung auf dem E-Paper verändert werden.

Vor- und Nachteile:
Das E-Paper vereint Vorteile von Computerbildschirm und Papier. Es hat gegenüber herkömmlichen Bildschirmen, wie sie zur TV- und Grafikwiedergabe genutzt werden, folgende Vorteile:

- E-Paper haben einen hohen Kontrast (ähnlich normalem Papier)
- der Bildinhalt sieht aus jedem Blickwinkel gleich aus (Vorteil gegenüber LCDs)
- es gibt kein Flimmern (Vorteil gegenüber Röhrenmonitoren)
- E-Paper sind sehr dünn, biegsam, leicht und günstig in der Herstellung
- in allen Größen und Formen herzustellen - vom kleinen Display mit der aktuellen -Wetteranzeige bis hin zur großen Anzeigetafel oder Plakatfläche
- geringer Stromverbrauch, da nur zum Ändern des Bildinhalts (Seitenwechsel) Strom fließen muss
- wegen der externen Beleuchtung bei normalem Raumlicht ebenso wie in hellem Sonnenschein lesbar.

Gegenüber Papier verbessert das E-Paper die Situation:

- ganze Bücher können angezeigt werden, durch Knopfdruck gelangt man zur nächsten Seite
- mehrere elektronische Bücher, Zeitschriften, Webseiten können zugleich auf einem Gerät gespeichert werden
- mit dem E-Paper lassen sich neue Ausgaben von Webseiten und Zeitungen regelmäßig auf das Lesegerät laden
- der Inhalt der Dokumente lässt sich verändern/ergänzen
- Hyperlinks sind möglich; Lesezeichen werden elektronisch gespeichert und können nicht verloren gehen
- die Schriftgröße lässt sich elektronisch erhöhen oder verringern
- in elektronischen Dokumenten kann schnell und effizient gesucht werden, ohne blättern zu müssen
- mit E-Papers wird für neue Inhalte kein neuer Zellstoff benötigt (dennoch ist die Ökobilanz der - Herstellung eines Lesegerätes wohl schlechter als die Herstellung von Büchern aus nachwachsendem Zellstoff)

Nachteile:
- Im momentanen Forschungsstand ist die Grauwert- bzw. Farbwertauflösung sehr gering
- der Seitenwechsel ist noch relativ träge, wodurch Videos und Animationen derzeit nicht darstellbar sind
- es erfordert zusätzlichen Aufwand (Touchscreen), das E-Paper mit einem speziellen Stift beschreibbar zu machen

Technologie:
Gyricon:
Nick Sheridon hatte in den 1970er Jahren am Palo Alto Research Center der Firma Xerox zuerst das E-Paper entwickelt. Gyricon genannt, aus kleinen, statisch geladenen Kügelchen - auf der einen Seite schwarz, auf der anderen weiß. Den "Text" auf dem Papier änderte ein elektrisches Feld, das die Kügelchen nach oben oder unten drehte.

Elektroforese:
In den 1990er Jahren verwendete Joseph Jacobson für eine andere Art eines E-Papers kleine Mikrokapseln. In denen schwammen elektrisch geladene weiße Teilchen in gefärbtem Öl. In früheren Versionen von E-Papers kontrollierte der Stromfluss, ob die weißen Partikel an der Oberseite der Mikrokapsel waren (sodass sie für den Betrachter weiß aussah) oder unten blieben (sodass er an diesem Punkt die Farbe des Öls sah). Das war im Grunde eine Wiederaufnahme der auf Elektrophorese basierenden Bildschirmtechnologie (EPD, electrophoretic display device); wobei die Verwendung von Mikrokapseln erlaubte, flexibles Plastik anstatt Glas als Trägermaterial zu nehmen. Es gibt verschiedene Ansätze der Herstellung von E-Paper. Inzwischen forscht eine größere Anzahl von Firmen auf dem Gebiet.

Bistabile LCD:
Einige Firmen produzieren das E-Paper auf Basis von bistabiler LCD-Technologie. Diese ermöglichen ein neutrales Weiß bei hoher Albedo (Oberflächenreflektion) und Auflösungen bis zu 200 dpi.

Anwendungen:
Die FAZ schreibt am 1. Februar 2006 (Natur und Wissenschaft, Manfred Lindinger): Viele Firmen arbeiten mit Hochdruck an der Entwicklung von E-Paper, es gäbe bisher aber nur Prototypen, die mit e-Tinte arbeiten. 2006 waren Feldversuche mit Zeitungen in den USA, Schweden und Großbritannien geplant. Als erstes wird die belgische Wirtschaftszeitung De Tijd im März/April einen Test mit zweihundert Lesern starten. Das dabei verwendete Gerät ist der iLiad von iRex.

Hitachi testet das E-Paper seit 2005 im Freiland. Zuerst schwarz-weiß, seit Ende 2006 farbig auf einer Tokioter Eisenbahnlinie. Dort ersetzt das E-Paper Werbeposter in den Nahverkehrszügen.

Für 2006 waren mehrere Lesegeräte auf der Basis der E-Tinte angekündigt:

Sony verkauft seinen Sony Reader, ein E-Book, ausschließlich in den USA. Das neue E-Book-Lesegerät bietet gegenüber seinem Vorgängermodell LIBRIe, das nur in Japan erhältlich war und noch ist, deutliche Verbesserungen. Für den Sony Reader wird ein umfangreiches Sortiment an Online-E-Books angeboten.

iRex Technologies, eine Tochter des niederländischen Konzerns Philips, wollte das E-Book ILiad im Sommer 2006 für Businesspartner auf den Markt bringen; Kosten bei Verkaufsbeginn: 649 Euro. Der ILiad ist nicht nur ein Lesegerät, sondern er kann dank der Wacom Penabled Technologie auch zum Zeichnen und Schreiben von Kommentaren auf dem Bildschirm verwendet werden. Der normale Kunde sollte bis September 2006 warten, dafür wurde erweiterte Funktionalität versprochen. Verschiedene deutsche Zeitungen (Financial Times Deutschland, Rheinische Post, Verlagsgruppe Holtzbrinck, Westdeutsche Allgemeine Zeitung) wollen die Möglichkeiten des E-Papers austesten - Druck und Vertrieb der Zeitungen, die bisher einen Großteil der Zeitungskosten ausmachten, würden beim E-Paper praktisch entfallen.

Eine Alternative ist das Hanlin eBook V2 bzw. V8, mit dem die chinesische Firma Jinke ca. seit Mai 2006 um Käufer wirbt: Preis 349 bzw. 299 Dollar.

Motorola Motofone F3 mit EPDAls erstes Mobiltelefon hat das von Motorola hergestellte Motofone F3 für die Anzeige eines E-Papers eingebaut. Motorola bezeichnet diese Display-Technologie als EPD. Der dabei im Vergleich zu anderen Anzeigetechnologien ungewohnte Effekt ist, dass die Anzeige bei Entfernen des Akkus aus dem Mobiltelefon erhalten bleibt. Ein weiterer Vorteil ist, dass das E-Paper selbst bei direkter Sonneneinstrahlung ablesbar bleibt.

LG.Philips stellt im Mai 2007 ein biegsames, farbiges E-Paper vor. Sie arbeiten außerdem an einer auf Wasser- und Ölbasis basierenden Technologie.

Amazon stellte im November 2007 ihr Kindle für 399 Dollar vor. Ein E-Paper in Form eines E-Books, das Material von Amazon herunterladen und anzeigen soll. Seit Dezember 2007 plant Amazon den Vertrieb seines "Kindle" in Europa, mit Hilfe von Vodafone. Ein Mobilfunkanbieter muss "mit im Boot sitzen", da die E-Books per Mobilfunk auf das Kindle E-Book übertragen werden. Es wird mit der Amazon-Technik kein PC mehr benötigt, um Daten aufzuspielen. E-Books werden per (Kindle) Mobilfunk gekauft und der Nutzer empfängt diese dann auf seinem Kindle. Mobilfunkgebühren fallen dabei nicht an, diese sind im Verkaufspreis mit eingerechnet.

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